Frühjahrsputz 2012
Pünktlich um 9:00 Uhr am 25. Febr. trafen sich bei trockenem Frühlingswetter
und ersten blühenden Schneeglöckchen 7 „Langfinger“ am Stockumer Dorfkasten. Für
den Begriff „Langfinger“ zeichnete diesmal Bucks Kalla verantwortlich, der für
jeden Müllsammler wieder jene wunderbaren Werkzeuge organisierte, mit denen man
selbst aus tiefer gelegenen Gräben nahezu mühelos die Hinterlassenschaften
unachtsame Zeitgenossen aufnehmen kann. Ein Beweis dafür, dass die
Stockumer-Werscher Nachbarschaft perfekt funktioniert.
Neben Otto, Peter, Hartmut Schönung, Hartmut Michel, Frank und Uwe als Stockumer
Urgesteine fand sich auch Stefan Olma aus Bissendorf als gern gesehener Gast
ein. Als Dank für Stefans mehrjährige Unterstützung schlug Otto vor, dem
Zwillingsbruder aus Bissendorf mit seinem sächsischen Dialekt demnächst eine
Flasche „Stockumer Schlehe“ zukommen zu lassen. Der 30. April könnte ein
passender Termin hierfür sein.
Im Gegensatz zu den Vorjahren traten die Frühjahrsputzer in diesem Jahr sogar
mit 3 Gespannen auf. Otto, Peter, Hartmut Michel und Frank nahmen sich die
Wissinger Straße in Richtung Bissendorf sowie den Bereich Lyrastraße, Am
Stockumer Berg und Karlstraße vor. Neben unzähligen weggeworfenen Gegenständen
machten sie allerdings noch eine weitere Entdeckung entlang der Kreisstraße L85:
Der Graben zwischen Fahrbahn und Radweg ist im letzten Herbst mit einem
Spezialwerkzeug in Längsrichtung geräumt worden. Dabei sind leider nahezu alle
Quereinlässe zerstört worden, die seinerzeit mit hohem finanziellem Aufwand in
mühsamer Handarbeit erstellt wurden. Wir werden die Gemeindeverwaltung darüber
in Kenntnis setzen.
Die Wissinger Straße in Richtung Wersche, den Heenkamp, das Stockumer Feld, den
Radweg oberhalb Michels sowie die Karlstraße machten Hartmut, Stefan und Uwe zu
ihrem Revier. So stellten sie mehrfach fest, dass es sich bei den Flaschen in
den Straßengräben keinesfalls um verirrte Flaschenpost sondern um gläserne
Behältnisse handelte, die erstaunlicherweise teils bis zur Hälfte mit
hochprozentigem Inhalt gefüllt waren. Der Berichter schließt daraus, dass der
Alkohol hierzulande keineswegs zu teuer zu sein scheint.
Insbesondere auf den Nebenwegen kamen die Stockumer Trophäensammler dann auf
ihre Kosten: Vom knapp bemessenem Damenslip über eine vergessene Batterie,
Erdleitungsenden, Stacheldrahtrollen, Autoreifen bis hin zu einer kleinen
Glas-Mülldeponie aus den 50er oder 60er Jahren war wieder alles dabei. Die
anfängliche Vermutung, dass gebrauchte Hausschwämme in Stockum nicht mehr in den
häuslichen Mülleimer sondern in der Mutter Natur entsorgt werden, bestätigte
sich jedoch nicht. Hier handelte es sich vielmehr um einen Bovist, der bei
leichtem Zusammendrücken dann auch nicht tropft, sondern eine beachtliche
Staubwolke abgibt und sich so weiter fortpflanzt.
Nach etwa 2 Stunden trafen sich beide Trupps oberhalb von Cheesemans an der
Karlsstraße und waren nicht schlecht erstaunt, dass die 3 Hänger stattlich
gefüllt waren. Eine kleine Packung „Mon Cherie“ als Dank für die ehrenamtliche
Säuberungsaktion aus den Händen von Karin Stegemerten nahmen sie sodann auch
gern entgegen.
Mit reichlich „Beute“ auf dem Bauhof angekommen, freuten sich die Umweltschützer
gegen Mittag auf den üppig gedeckten Frühstückstisch, mit dem sich die Gemeinde
Bissendorf bei allen herzlich bedankte.
Nun denn. Jetzt ist die Flur rund um den Stockumer Berg wieder bereinigt. Trotz
aller Auffälligkeiten hat die Aktion wieder Spaß gemacht.
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