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Frühjahrsputz 2013

„Väterchen Frost“, war es wohl, der das alljährliche Frühjahrsevent der Gemeinde Bissendorf in diesem Jahr kräftig irritierte. So sagte die Verwaltung das Großreinemachen in Wald und Flur tags zuvor ab.
Doch fünf Stockumer trotzten dem plötzlichen Wintereinbruch und waren sich schnell einig, dass ein einmal gecancelter Termin kaum wieder nachgeholt werden könne und das Müllsammeln in diesem Jahr wohl gefährdet sei.
So nahmen pünktlich um 9:00 Uhr Carlos, Sven, Hartmut Schöning, Hartmut Michel und Uwe die berühmten „Langfinger“ in die Hand, die Bucks Kalla kurzerhand organisiert hatte. Frei nach dem Grundsatz „Safety first“ legten alle noch schnell ihre Sicherheitswesten an und bewegten sich vom Dorfkasten in Richtung Wissinger Straße. Nach nur wenigen Metern lies Hartmut Schöning eine erkenntnisreiche Anmerkung fallen: „Die Weste wärmt ja gar nicht“, so sein Kommentar: Was lernen wir daraus? Im nächsten Jahr gibt’s orange eingefärbte Lammfellwesten mit einer Seitentasche für den bereits gefüllten Flachmann.
Nach nur wenigen Minuten bestätigten sich in Richtung Achelriede allerdings die schon zuvor geäußerten Bedenken: Die Straßengräben waren von einer zwar dünnen aber dennoch zähen Eisschicht überzogen, so dass die sichtbaren Wegwerfgegenstände oft nicht geborgen werden konnten. Gott sei Dank gab es Carlos. Er verstand es, die Müllzangen kurzerhand zu einem Eispickel umzufunktionieren und den Müll trotz widriger Umstände zu bergen.
Wie in jedem Jahr fiel die „Beute“ wieder reichlich aus. Neben unzähligen Plastiktüten, Pappbechern, Taschentüchern, Flaschen, Dosen, Zeitschriften stießen die 5 Putzmeister am Ortseingang Bissendorfs auf einen Scherbenhaufen aus Scheinwerferglas, der sicherlich auf einen Verkehrsunfall zurückgeführt werden kann. Fragt sich nur, warum die gefährlichen Splitter nach der Karambolage zwar von der Straße aber nicht vom Straßenrand entfernt wurden?!
Apropos Verkehr: Dass der Stockumer Radweg Mittelpunkt eines aufregenden Nachtlebens steht, haben frühere Müllsammelaktionen bereits durch hinterlassene Kondome und Damenslips bewiesen. Dass allerdings jene Artikel, die man eher in einschlägigen Erotikfachmärkten vermutet, zum Begleitwerkzeug Stockumer Nachtschwärmer gehören, setzte die glorreichen Fünf dann doch in Erstaunen, wie auf dem u. a. Bild zu erkennen ist.
Weiter in Richtung Stockumer Berg an der Lyrastraße waren es dann Abflussrohre aus der letzten Tiefbaumaßnahme, die die Trophäensammlung weiter vervollständigten.
Am Reitplatz und an der Karlstraße in Höhe Stegemerten stießen die Sammler allerdings auf eine kleine Überraschung: Aufmerksame Anwohner hatten bereits den Müll in ihrer Umgebung eingesammelt und perfekt verpackt zum Mitnehmen an die Straße gestellt. Das nennt man Stockumer Teamarbeit.

So konnten alle zeitgerecht gegen 11:30 Uhr den Bauhof am Specken erreichen und einen prall mit Unrat gefüllten PKW-Anhänger entsorgen. Dass die Gemeinde in diesem Jahr aufgrund der offiziellen Absage keinen Imbiss reichte, tat der Aktion keinen Abbruch. Die Umweltschützer fanden in Bullerdieks Küche schnell eine geeignete Ausweichlokalität und ließen bei einer Tasse Kaffee, kleineren Süßigkeiten und ein paar „Aufwärmern“ den Tag genüsslich ausklingen.
Nun denn. Jetzt ist die Flur rund um den Stockumer Berg wieder bereinigt. Und obendrein hat die Aktion wieder riesig Spaß gemacht.