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Bärlauchblüte

Frühlingszeit ist Bärlauchzeit. Am Südhang des Stockumer Berges ist der enge Verwandte des Knoblauchs seit Jahren zuhause. Aus einem einst zierlichen Beet ist mittlerweile ein stattlicher Teppich geworden, der sich in diesen Tagen in voller Blüte zeigt und den Wald in seinen intensiven „knobigen“ Duft hüllt.
Schon die alten Germanen liebten den Bärlauch. Der volkstümliche Name "Ramser", der auch für den Bärlauch benutzt wird, leitet sich vom germanischen Begriff "hroms", einem Namen für Zwiebelgewächse her.
Auch Karl der Große hatte einen besonderen Bezug zum Bärlauch: In  seiner Landgüterverordnung "Capitulare de villis vel curtis imperii" befahl er, dass in jedem Garten der kaiserlichen Güter unter anderem der Bärlauch angepflanzt werden sollte. Durch diese Verordnung setzte Kaiser Karl einen besonderen Maßstab für wichtige Heil- und Nutzpflanzen und trug so zu einer weiten Verbreitung bis in die privaten Gärten bei.
Später geriet der Bärlauch weitgehend in Vergessenheit. Obwohl die Pflanze im Mittelalter einerseits für eine gewisse Fruchtbarkeitsförderung stand, wurde sie nicht zuletzt von den Mönchen jener Epoche wegen ihrer „sinnlich machenden“ Wirkung gemieden.
In den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts hat der Bärlauch hierzulande eine wahre Renaissance erfahren. Weil man ihm eine lindernde und heilende Wirkung bei Atemwegs- und Stoffwechselerkrankungen nachsagt und er vielerorts als Heilsbringer bei Verdauungs- und Kreislaufbeschwerden Anwendung findet, könnte man den Bärlauch auch als ein „naturheilkundliches Universaltalent“ bezeichnen.
Doch aufgepasst: Die Blätter der Hexenzwiebel, auch diesen Namen trägt der Bärlauch, ähneln denen des giftigen Maiglöckchens und der giftigen „Herbstzeitlosen“ allzusehr!

Mai 2009