Falkennachwuchs
13. Juni 2007, 5:00 Uhr früh: Bei Familie Bullerdiek ist die Nachtruhe vorbei. Dafür sorgen drei hungrige Mäuler, die jetzt gefüttert werden wollen.Dabei handelt es sich keineswegs um menschlichen, sondern um echt tierischen Nachwuchs, der über dem offenen Schlafzimmerfenster aus einer engen Maueröffnung wettert. Konkret: Hier wachsen 3 Turmfalken auf, die es kaum erwarten können, von den Eltern das erste Frühstück zu empfangen. Die ungewöhnlichen Hausbewohner gehören längst zur Familie, denn seit ca.17 Jahren ziehen sie ihre alljährliche Brut in immer wieder derselben "Stube" auf.
14. Juni 2007,
6:00 Uhr früh.
Das typische Kreischkonzert dauert nun schon eine Weile an. Plötzlich
wird es leiser, dann klappert es noch einmal an den Jalousien bis
wiederum Stille eintritt.
Der Blick durch ein Seitenfenster gibt Aufschluss: Gerade sind 2 Falken zu ihrem wohl ersten Segelflug in die
Freiheit aufgebrochen. Nur mit Mühe können sie sich auf dem Vorsprung
des Fundamentes halten.
Argwöhnisch beobachten sie die neue Umgebung und beginnen zu
fauchen, wenn man sich ihnen all zu sehr nähert. Sie scheinen
ausgepowert und finden oft erst nach Stunden wieder Kraft um
in das Nest oder sonst einen höher
gelegenen, sicheren Ansitz zu fliegen.
Gerade in diesen Zeiten setzen sich die jungen
Flugkünstler ganz besonderen Gefahren aus: Für Bullerdieks gilt es, die
Hauskatzen nun möglichst aus dem Garten fern zu halten oder, wenn es
die Situation erfordert, die Flugpioniere schnell wieder ins Nest
zurückzusetzen.
15. Juni 2007
Irgendwie ist schon fast Routine in das Leben der jungen Falken
eingetreten. Tagsüber ist das Nest jetzt leer. Von höher gelegenen
Mauervorsprüngen oder aus den umgebenden Birnbäumen nehmen sie ihre
neue Umgebung selbstsicher wahr.
Von den Eltern werden sie dennoch keine Minute aus den Augen gelassen.
Sollte es eine Katze wagen, das "Falkenland" zu durchstreifen, wird sie
regelrecht ausgepfiffen und verlässt oft unverrichteter Dinge das
Terrain.
16. Juni 2007
Der Falkennachwuchs scheint in nur wenigen Tagen erwachsen geworden zu
sein. Der Ort, auf dem sie aufgezogen wurden, bleibt auch
weiterhin ganzjährig ihr Lebensmittelpunkt, dennoch genießen sie die
Kurzausflüge in die Höhen der Stockumer Hofeichen.
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