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Open-Air in Stockum

Tokio-Hotel, Back-Street-Boys. Was können diese Teeni-Bands schon gegen die neue Boygroup aus der Dodesheide, die „Drossel-String-Boys“ ausrichten?
Ihr Stockumer Debüt feierten die 6 Hobbymusiker mit einem gemischten plattdeutsch- und englischsprachigen Programm am 21. August bei Middendorfs im Garten. Anders als bei großen Open-Air-Events verwöhnte Petra Middendorf ihre Gäste gleich zu Beginn mit Leckereien vom Grill, herzhaften Salaten und spätsommerlichen Zwetschen, an denen man einfach nicht vorbei gehen konnte.
Bis zum Einbruch der Dunkelheit stimmten sich so Musiker und Publikum auf den bevorstehenden Auftritt stimmungsvoll ein.
Plötzlich wurde es still. Von der erhobenen Terrasse, die sich im Laufe des Abends als eine ideale Bühne herausstellen sollte, starteten die Jungs mit dem plattdeutschen Song „Ick hal mi noch een Beer“ und beurkundeten ihre heimatliche Herkunft sodann in den Liedern „Emsland, ick kumm nich los van di“ und "Tüsken Ems und Hase“.
In Analogie zu Cliff Richards „Living doll“ hieß die Figur bei den 6 aus Osnabrück einfach „Edeltraut“, eine Gummipuppe, die niemals über Migräne klagt. Lower Saxony (Niedersachsen) brachte die Boygrup gern mit dem „North-West-Train to the Northern Sea“ (Nordwestbahn bis zur Nordsee) in Verbindung und vergaß dabei keineswegs den „River rabbit“, einem Fließgewässer, das hierzulande besser unter dem Namen „Fluss Hase“ bekannt ist.
Sollte der Fleischer am Wochenende einmal geschlossen haben, stellt auch das kein Problem dar: Ich brat' mir heute meinen Hund“ lautete die schnelle Lösung der Band, die ebenso mit den Passagen „Löt
mi mol dran“, blief mi wech van mien Handoch“ oder „Wenn du mi verlässt, dann halt ick di nich fest. Mach de Dör van buten to“ oder „Is oll wedder Sönndag unn Modder weckt di up“ immer eine spontane Reaktion auf so manche Herausforderung des Lebens hatte.
In die Welt der 70er fühlten sich die Zuhörer zurückversetzt, als ein Schlager von Michel Holm ertönte.Der dreisilbige Refrain lautete diesmal allerdings nicht „Mendocino, Mendocino“ sondern „Hankenberge“, Hanken-berge...“. Ebenso erging es dem Hit „Michaehlahaha“ von Bata Ilic. „Ick was uut met ne Fru, ... dat was’n Fehlahaha“ soweit die Lebenserfahrung der Drossel-String-Boys zu diesem Thema. Das Resümee des Abends: Eine einzigartige Veranstaltung, die nach Wiederholung ruft.