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Die Stockumer Storchenstory

Mitte April 2016

An aktuellem Gesprächsstoff fehlt es den Stockumern und den Besuchern, die es zunehmend in die kleine Bauernschaft lockt, wahrlich nicht. Dafür sorgen Heinrich und Ilse – so wurde das Pärchen aus dem Hause Adebar von den Nachbarn liebevoll getauft- von Tag zu Tag. Während Ilse überwiegend das „Haus“ hütet und dabei den Fernblick bis in die Weite des Hasetals genießt, sieht man Heinrich oftmals im noch kurzen Getreide in der Stockumer Feldmark umherstolzieren. Dann wiederum verlässt er spontan das Nest für eine kurze Stippvisite zu Tiemanns Hof, hält einfach auf der Dorfstraße für ein paar Sekunden inne oder findet sich dann nur wenige Meter hinter Stefan oder Otto am Silagehaufen ein. Von Scheu gegenüber dem Menschen und Maschine keine Spur.Vor wenigen Tagen gab es gar eine Storchen-Quadrille zu beobachten, als kurzzeitig vier Störche auf der Empore die Siedlungsrechte durch lautstarkes Klappern erneut ausdiskutierten.
„Warum wurde der Storchensitz bei Euch eigentlich so schnell angenommen?“ ist eine Frage, die Middendorfs und den Nachbarn in diesen Tagen immer wieder gestellt wird. Nun, eine verlässliche Antwort darauf gibt es wohl kaum. Doch Otto Middendorf, der naturverbundene und allseits interessierte Senior vom Hof hat sich kundig gemacht und äußert eine Vermutung: „Zum einen muss das Nest die richtige Nähe zum Menschen haben. Weit entlegene Nisthilfen bleiben oft unbewohnt“, so Otto. Dann sei es ungemein wichtig, dass das Nest eine luftige Unterkonstruktion habe, die nach Regenfällen sofort wieder trockne. Neste auf geschlossenen und somit wasserundurchlässigen Platten würden oftmals keine Interessenten finden. Weiterhin sei ein ausreichendes Nahrungsangebot im unmittelbaren Umfeld wichtig. Dieses reiche manchmal auch nur für ein einziges Storchenpaar mit seinem Nachwuchs und halte ggfs. weitere Störche trotz idealer Bedingungen davon ab, sich in der Region niederzulassen. Und schließlich liebe der Storch eher trockene als feuchte Reviere. Nistplätze unmittelbar an größeren Gewässern mit oft langandauernd überfluteten Wiesen und Feldern bevorzuge der schwarz-weiße Kultvogel nicht.
„Da haben wir wohl Glück gehabt“, so die Stockumer, denn sie wissen, an einer abwechslungsreichen Küche in der Feldmark und im Hasetal und an ausreichendem Storchenrummel rund um den Hof fehlt es in der Bauernschaft gewiss nicht.
Alle sind nun gespannt, was die neuen Siedler in luftiger Höhe so planen. Gibt es bereits ein Gelege und brütet Ilse gar etwas aus?
Wir werden Sie weiterhin auf dem Laufenden halten. Bleiben Sie uns treu.

Anfang April 2016

Seit Ende März hört man das bezeichnende und gleichsam bezaubernde Klappern eines richtigen Storchenpaares durch die Bauernschaft Stockum hallen, das sich auf Stefan Middendorfs Geburtstagsgeschenk niedergelassen hat. Dabei hat es in den letzten Tagen durchaus einige Machtkämpfe um den begehrten Nistplatz in etwa 12 m Höhe gegeben. Laut Stefan gab es einen dritten gefiederten Kameraden, der seinen Nebenbuhler vom Nest vertreiben wollte. „Doch dieser ließ sich nicht so ohne Weiteres in die Ferne verjagen, sondern kreiste immer wieder im Tiefflug über das Hofgelände, so dass man ihn fasst hätte an den Beinen fassen können“, so Stefan weiter.
Die allgegenwärtige Frage, die die Stockumer zurzeit umtreibt, lautet wohl: „Bleiben sie oder bleiben sie nicht?“ Als positiv kann sicherlich gewertet werden, dass die zwei aus dem Hause Adebar selbst nach einem lauten Frühlingswochenende mit viel Motorrad- und Autolärm die Stellung weiterhin halten.
Nun, drücken wir einfach mal die Daumen, dass in diesem Sommer die Bauerschaft Stockum nicht nur um 2 erwachsene, sondern auch um ein paar jüngere Klapperschnäbel bereichert wird. Das wäre gewiss die Sensation des Jahres.

Artikel in der NOZ vom 15.04.2016